//ABOUT TEA

"Tee zu servieren, zeugt von Geschmack für das Erlesene, denn Tee macht gesellig und höflich, er ist anregend und bescheiden." John Galsworthy, Schriftsteller 

 

Vor zwei Jahren habe ich Tee entdeckt - Das ist meine Geschichte. 

Journal-Eintrag von Mirko

TEE (chinesisch 茶, chá)

Tee, Getränk aus Blättern der Teepflanze

Aufguss, Getränk aus Kräutern oder Früchten

Tee - Pflanze (Camellia sinensis), Pflanzenart 

中國茶文化

Tea culture


Der bewusste Genuss

 

Wenn ich Tee höre, denke ich zuerst an jemanden der in seinen Gewürzschrank wühlt und aus der hintersten Ecke eine Kräutermischung, Heiße Liebe oder irgend etwas mit Minze heraus kramt. Oder auch an Krankheiten, Erkältung oder Magenverstimmungen. Aber auch an die eigene Kindheit, wie ich mit Fencheltee und Zwieback und 40°C Fieber auf dem Wohnzimmersofa lag, keine Schule hatte und irgendwie immer „Der kleine Muck“ geschaut habe.

 

Tee als Getränk hab ich sehr spät entdeckt, vor allem da ich nicht wusste was Tee wirklich ist und ich mich immer gefragt habe, woraus grüner oder schwarzer Tee eigentlich ist. Ja, Kräuter oder Früchte, das kennt ja jeder aus dem Supermarkt (und Gewürzschrank), doch das ist kein Tee im eigentlichen Sinne! Tee stammt immer von einer speziellen Pflanze- der Camellia sinensis. Kaffee wird aus Kaffeebohnen gemacht, Schokolade aus Kakaobohnen, Wein aus Weintrauben und Tee aus der Teepflanze.

 

Jeder kennt schwarzen Tee oder grünen Tee - meist geschrotet in Beutel verpackt und mit kochendem Wasser 5 Minuten ziehen gelassen. Lecker ist was anderes, denn ‚bitter‘ ist das Erste an was ich da denke. Man liest ja auch überall, wie gesund grüner Tee ist mit all den Aminosäuren, Antioxitantien, Mineralien und Vitaminen. Doch ist, wie bei allem, die Qualität des Produktes und die Zubereitung wichtig! Denn bitter wird Tee meist nur bei falscher Zubereitung und Inhaltsstoffe gehen schnell verloren.

 

Tee kann eine Diva in der Zubereitung sein und dennoch ist das Tee machen so einfach und schnell. Für einen richtig guten Tee braucht man keine 2 Minuten oder teure Maschinen! Manchmal sind es nur 30 Sekunden- Schneller kann man kaum zu einem gesunden und leckeren Heißgetränk kommen. Naja,  dass Erwärmen des Wasser mal nicht mit inbegriffen. ;)

Die Frage die man sich jetzt stellt ist: Warum schreibt ein Fotograf über Tee? Die Idee hinter dem Journal ist, dass jeder Mitarbeiter und Mitglied des Fototeams auch ein Mensch hinter dem Job ist. Jeder hat Interessen und Leidenschaften und bei mir ist es-  neben der Fotografie, Filmen und Kunst der Tee.

 

Angefangen hat alles eigentlich nur als Alternative zum Kaffee, den ich eher weniger mag. Vom Beutel über losen Tee aus der Drogerie. Alles war irgendwie okay, bis ich irgendwann einfach ein chinesisches Teeset in die Hände bekam und mir sagte: Einmal mehr Geld ausgeben für hochwertigen Bio-Tee. Denn grünen Tee kann man für 2 Euro im Supermarkt im Beutel kaufen oder vom Fachhandel lose für 15 Euro+. Irgendwie tat es weh so viel Geld für Tee auszugeben weil ich mir nicht viel davon erhofft hatte. Zubereitet in der Kanne wurde ich eines besseren Belehrt - süß, blumig und frisch - wow! So hatte ich grünen Tee nie geschmeckt! Ich fing an mich mit der Geschichte, Ritualen und Philosophien des Tees zu Beschäftigen und heute teile ich mein Interesse, Wissen und Erkenntnisse mit euch um euch vielleicht auch auf den Tee zu bringen.

 


// Woher kommt Tee eigentlich?

Wie viele Sachen die eine lange Tradition haben, hat auch Tee seine Entstehungsmythen. Die bekannteste ist die des chinesischen Kaisers Shen Nung, der nach einer langen Reise unter einem Baum ruhte und sich Wasser abkochte. Der Wind wehte Blätter dieses Baumes in die heiße Flüssigkeit und der Kaiser bemerkte darauf einen angenehmen Duft und trank davon - er fand diese Mischung köstlich und belebend, denn der Baum war ein Teebaum. ... Die eigentliche Geschichte des Tees ist fast 5000 Jahre alt und macht Tee damit zum ältesten Getränk neben Wasser.

Doch richtig Populär wurde Tee erst ca 620 n.Chr. in der Tang Dynastie im alten China. Während früher die Blätter einfach gekocht wurden, entwickelte sich nun die Kunst der Teezubereitung und die Produktion wurde perfektioniert. Erst 1610 kam der erste grüne und schwarze Tee über den Seeweg nach Europa. Mitte des 18. Jahrhunderts gab es dann in England erste Teehäuser und auch in Deutschland entwickelte sich eine Teekultur im Ostfriesland. 


Wissenswertes

Das Wort Tee wurde laut Eintrag im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm im 17. Jahrhundert aus dem niederländischen thee ins Deutsche übernommen. Bis zur Rechtschreibreform von 1901 wurde Tee mit th als „Thee“ geschrieben.

Seit dem frühen 18. Jahrhundert wird das Wort Tee auch für den Aufguss aus getrockneten Bestandteilen anderer Pflanzen benutzt.

In der chinesischen Literatur wird Tee erstmals um 290 in der Geschichte der Drei Reiche erwähnt.

Der Tee kam im Zusammenhang des aufblühenden Indienhandels Anfang des 17. Jahrhunderts (1610) nach Europa.



// Die Teesorten

Den Tee unterscheidet man in 6 Hauptsorten. Diese werden benannt nach der Farbe des Aufgusses. Doch wirklich entscheidend ist die Verarbeitung der Tee-Pflanze (Camellia sinensis), denn je nach Tee werden verschiedenen Teile der Pflanze zu verschiedenen Erntezeiträumen verwendet. Boden, Klima, Oxidation spielen eine große Rolle und ein Vergleich mit Wein kommt da sehr nahe. 
Bei einigen Tees werden nur die Blattknospen verwendet, andere werden gerollt, gedämpft oder nur die Stängel verarbeitet. Andere Sorten werden aus Knospen von mehr als hundert Jahre alten Teebäumen gemacht. Einige werden im Frühjahr geerntet andere bei Nebel und Frost. Hier zeige ich euch die wichtigsten Eigenarten der Teesorten.

緑茶 Grüner Tee | lǜchá (Beliebte Sorten: Bancha, Genmaicha, Houjicha, Gyokuro, Kukicha, Sencha,, Matcha, Long Jing, Anji Baicha)

Die „echten“ Tees unterscheiden sich untereinander vor allem darin, wie sie hergestellt werden. Und die Herstellung wiederum unterscheidet sich hauptsächlich in der Art und dem Grad der Oxidation der einzelnen Teesorten. Bei grünem Tee wird die Oxidation gestoppt. In China und Taiwan meist mit trockener Hitze in einem Wok geröstet, in Japan meist mit feuchter Hitze/ Dampf (Bsp: Sencha= gedämpfter Tee). Dadurch bleiben Inhaltsstoffe und Farbe erhalten. 



紅茶 Schwarzer Tee | hóngchá | Roter Tee (Beliebte Sorten: Earl Grey, Darjeeling, Assam, Ceylon, Keemun, Friesenmischung)

Schwarzer Tee, der in Asien auch als roter Tee bezeichnet wird, unterscheidet sich von grünem Tee vor allem darin, dass er stark oxidiert ist (Wie eine Banenschale an der Luft). Die Blätter werden gewelkt, gerollt und mit Wärme behandelt. In diesem Prozess verliert der schwarze Tee zwar einen Teil seiner wertvollen Inhaltsstoffe und weist deutlich weniger Nährstoffe als der grüne Tee auf, erhält jedoch gleichzeitig ein einzigartiges und unverkennbares blumiges Aroma. Der Tee wird mittlerweile nicht nur in weiten Teilen Asiens, sondern weltweit angebaut. Ein Großteil stammt jedoch nach wie vor aus China und den Regionen Assam und Darjeeling in Indien sowie aus Sri Lanka. 



白茶 Weißer Tee | báichá (Beliebte Sorten: Pai Mu Tan, Silver Needle, Yin Zen Bai Hao, Shou Mei, Gong Mei)

Weißer Tee gilt als der edelste unter den Teesorten. Er wird aus dem weißen, seidenartigen Härchen der jungen Teeknospen der Camellia sinensis gewonnen, kann aber auch aus Blattknospen älterer Teebäume gemacht werden. Die aufwändige Herstellung macht diesen Tee nicht nur zu etwas ganz Besonderem, sondern erhält vor allem auch die wertvollen Inhaltsstoffe. Der Tee soll den höchsten Gehalt an Polyphenolen, Catechinen, Vitaminen und Mineralstoffen unter den sechs „echten“ Tees haben. Gleichzeitig hat er viel Koffein. Diese positiven Eigenschaften machen den weißen Tee zum heimlichen Star unter den Aufgussgetränken. Ganz nebenbei ist diese Teesorte auch noch sehr mild und schmeckt unheimlich lecker auch als Kaltaufguss.



烏龍茶  Oolong Tee | wūlóngchá (Beliebte Sorten: Tie Kuan Yin, Four Seasons of Spring, Oriental Beauty, Gaba, Mi Xiang, Bao Zhong)

Der Oolong Tee ist eine Teesorte vornehmlich aus China und Taiwan, die eine Oxidation hat, die zwischen grünem und schwarzem Tee liegt. Er gilt als halboxidierter Tee und trägt die Beinamen Schwarzer-Drachen-Tee und Grünblauer-Tee. Dieses Aufgussgetränk gilt als wohlriechend und blumig. Dieser Tee kann auch mit Hilfe von Insektenbissen entstehen, da an den Bissspuren der Tee anfängt zu oxidieren. 



黃茶 Gelber Tee | huángchá (Beliebte Sorten: Junshan Yinzhen, Mengding Huangya)

Gelber Tee hat einen Grad der Oxidation, der zwischen weißem Tee und Oolong-Tee liegt. Er gilt als der Kaisertee, der ursprünglich nur am chinesischen Kaiserhof gereicht werden sollte. Gelber Tee gilt als selten und besonders mild im Geschmack. Verarbeitung: Fixieren, Abkühlung, Erste Trocknung, Erstes feuchtes Erhitzen, Zweite Trockenstufe, Abkühlung, Abermaliges feuchtes Erhitzen, Rösten. Dieser hohe Aufwand macht ihn zu einen der seltensten Teesorten mit wenig Variation.



普洱茶 Pu-Erh-Tee | pǔ'ěrchá | Dark Tea (Beliebte Sorten: Je nach Jahrgang)

Dieser wertvolle, fermentierte Tee reift wie ein guter Wein und ist bekannt dafür, in unterschiedliche Formen wie etwa in Ziegelform und Kuchenform gepresst zu werden. Er ist dem schwarzen Tee in der Erscheinung sehr ähnlich, unterscheidet sich jedoch stark in der Produktion da er immer wieder befeuchtet wird um Mikroorganismen einen Nährraum zu bieten. Der aufgebrühte Tee ist rötlich und hat einen würzigen, leicht erdigen und fruchtigen Geschmack. Bei der Herstellung des Tees ist entscheidend, dass Enzyme die gepressten Blätter reifen lassen. 

 


// Zubereitung

Tee kann man auf ganz viele Arten zubereiten - Richtig und Falsch davon ist keine! Es gilt immer: Wenn es dir schmeckt, hast du es für dich richtig gemacht!

Der Teebeutel

 

Die einfachste und bequemste Methode Tee zu machen. Doch der Teebeutel ist keine wirklich gute Wahl wenn es um leckeren Tee geht, denn bei Tee gilt immer: Er muss schwimmen! Das Blatt braucht Raum um sich zu entfalten und alle Geschmacksstoffe an das Wasser abzugeben. Meist sind auch die Zubereitungs-Anweisungen nicht sehr Hilfreich. Zu hohe Temperaturen die das Blatt verbrennen und zu lange Ziehzeiten. Dies ist der Qualität der Blätter geschuldet, die man abkochen sollte um Pilze und andere Fremdstoffe abzutöten. 

Der Teebeutel macht vor allem Sinn bei aromatisierten Tees, wo der Geschmack nicht von Pflanzen kommt.

 

Der Westliche-Stil in der Kanne

 

Tee aus der Kanne schmeckt eigentlich immer. Das lose Blatt in das passende Sieb geschüttet und ca 2 Minuten ziehen lassen. Wie viel Teeblatt in die Kanne muss, steht meist auf der Verpackung bei losen Tee. Meist sind es 4g auf 200ml (1-2 TL) Die Temperatur des Wassers unterscheidet sich auch nach Teesorte. Von 50-90°C ist alles dabei. Das Blatt kann sich entfalten und gibt viel Geschmack und Inhaltsstoffe an das Wasser ab. Vor allem in gemütlicher Runde, beim Essen oder beim Lesen ist eine Kanne Tee ist immer eine Wohltat. 

 

Ursprünglich kommt diese Methode aus China, fand aber vor allem in Ostfriesland und Großbritannien viele Fans.

Gong-Fu-Style

 

Wie bei Kung-Fu geht es auch bei dieser Methode um eine Abfolge von Bewegungen und das Bewusste Wahrnehmen von Zeit. Hier bekommt man einen sehr leckeren Tee und das mit dem wenigsten Aufwand. Man hat 2 kleine Kannen. Eine für den Tee zum ziehen und eine um den Tee dort hinein zu gießen.

 

Hier nimmt man eine größere Menge an Teeblättern in einer meist vorgewärmten Kanne. Ca 1/3 der Kanne sollte mit losem Blatt gefüllt sein. Diese gießt man dann sehr langsam auf und nach kurzer Ziehzeit (bis zu 30 Sekunden) gießt man den Tee langsam in die leere Kanne. Bis zu 3 Mal (bei einigen Teesorten bis 8 mal) kann man diese Blätter aufgießen. Der Geschmack ist intensiv und komplex. 

 


In diesem Video zeige ich euch die Zubereitung im Gong-Fu-Stil eines gelben Tees in Keramikkännchen

// Gesundheit

Vorweg: ich bin weder Arzt noch Mediziner und Gesundheitsversprechen sind immer recht Wage. Darum kann ich nur wiedergeben, was ich mir erarbeitet habe aus Büchern und Online-Quellen. Halbwissen incomming!

Dem Tee werden viele gesundheitliche Eigenschaften beigeschrieben. Er soll beim Abnehmen helfen, Blutdruck senken, das Herz-Kreislaufsystem stärken, Zähne mineralisieren vor Krebs schützen und für gute Blutwerte bei Diabetikern sorgen. Antibakteriell soll er auch noch sein. Viele Eigenschaften die zu gut klingen. ... Fakt ist nur, was ich am eigenen Leib wahrnehmen kann. Abnehmen? Ja, ich esse weniger Zucker durch Tee und nehme dadurch tatsächlich ab. Zähne mineralisieren? Ja, sie sind weißer und fühlen sich kräftiger an als vorher (Ich benutze eine Flouridfreie Zahncreme und hatte lange Zeit das Gefühl, dass sie meinen Zähnen nicht gut tut). Bin ich Fokussierter? Ja! Nach einem Gaba-Oolong, Matcha oder anderen grünen Tees, bin ich konzentrierter und kreativer, vor allem in Momenten des Stresses wirkt er sehr schnell. Plazebo-Effekt? Vielleicht. Auch beim Meditieren ist man konzentrierter, aber nicht aufgekratzter (Tee hat oft einen hohen Koffeingehalt).

 


Gibt es Giftstoffe im Tee? Was ist mit Pestiziden? 


Alle losen Tees, auch die aus Japan sind in Deutschland Strahlungsfrei (Stichwort: Atomkraftwerk Fukushima). Pestizide, Schwermetalle und Pilze gibt es in einigen Tees, vor allem im Supermark-Sortiment, doch diese sind im Grenzbereich und unbedenklich. Hochpreisigere lose Bio-Tees sind meist Schadstofffrei und gehen vor dem Export durch viele Prüfungs-Instanzen. 
Denkt auch immer daran: Die Hauptzutat beim Tee ist Wasser! Auch wenn die Trinkwasserqualität in Deutschland sehr hoch ist, können auch dadurch Schadstoffe in den Tee gelangen. Filtern, Abkochen und abkühlen lassen ist da die beste Methode. Außer man hat Zugang zu frischem  Quellwasser.

Mein Tipp: Trinkt was euch schmeckt. Das Glück was ihr dabei empfindet macht euch auch Gesund. Wie bei allen Getränken aber auch: In Maßen!


// Die japanische Teezeremonie (vereinfacht)

Die wichtigsten Utensilien einer Teezeremonie:

Matcha (抹茶)- gemahlener grüner Tee

Matcha-Dose - Natsume | Dose aus Metall, Holz oder Keramik

Teeschale - Chawan | Keramik mit mindestens 10cm Durchmesser

Bambuslöffel - Chashaku | dünner Löffel aus Bambus

Teebesen - Chasen | kleiner Besen aus Bambus

Wasserbehältnis

Handtuch

Sieb

茶道


In Japan ist Tee mehr als nur ein heißes Getränk, es prägte jahrhundertelang die Kultur, Kunst und Architektur des Landes. Bei der Teezeremonie geht vor allem um eine Bewusste Wahrnehmung des Tees, der Umgebung, sich selbst und der Natur. Man wird eins mit dem Tee, respektiert seinen natürlichen Ursprung und genießt den Moment ihn zu trinken. Zu Beginn der zeremoniellen Tee-Zubereitung war es der gedämpfte Sencha ("gedämpfter Tee"), doch Später wurde es Matcha. Matcha ist eine spezielle Art von grünem Tee, denn dieser wurde über Wochen beschattet damit die Pflanze mehr Umami bildet. (Umami ist eine Geschmacksrichtung wie süß, scharf, sauer,... die man als "würzig" bezeichnet. Tomaten haben Umami oder auch Eier.) Anschließend wird er mit Steinmühlen gemahlen. Dieser gemahlene Tee ins besonders reich an Nährstoffen, weil man das gesamte Blatt, nach dem Aufschlagen im Wasser zu einer cremigen Flüssigkeit, zu sich nimmt. Früher war sie ein beliebter Zeitvertreib von Samurai und wurde oft von Mönchen genutzt um länger Meditieren zu können. Heute dient sie als Achtsamkeits-Ritual im stressigen Alltag.

Durch das gemahlene ganze Blatt, ist der Koffein gehallt sehr hoch. Anders wie beim Kaffee, wirkt hier das Koffein im Darm und nicht im Magen. Dadurch ist der Schub länger ohne hibbelig zu werden obwohl eine Matcha-Schale den Koffeingehalt von ca. 4 Espresso hat.


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So wird's gemacht:

 

Der Chawan wird mit ca 75°C heißem Wasser erwärmt. In ihm steht der Teebesen aus Bambus, damit sich das Bambus vollsaugt und flexibler wird. Anschließend wird das heiße Wasser ausgeschüttet und die Teeschale trocken gewischt. Mit dem Bambuslöffel wird dann eine volle Spitze Matcha in die Schale gelegt. Je nach Matcha-Sorte kann diese auch gesiebt werden. 
Das gemahlene, trockene Teepulver wird nun mit wenig Wasser zu einer samtigen, dicken Paste gerührt. Nun gießt man ca 80ml Wasser in den Chawan und schlägt (in einer M-Form) den Tee mit Hilfe des Chasen zu einer schaumigen Flüssigkeit. Wenn man alleine ist, trinkt man den Tee in 3 Zügen. 2 kleine Schluck und einen großen zum Genießen. Bereitet man Matcha für einen Gast zu, hat dieser die Aufgabe die gereicht bekommene Matcha-Schale zu drehen. Und zwar so, das die Seite die ursprünglich auf den Gast zeigte, nun auf den Gastgeber zeigt. Anschließend trinkt er den Tee in 3 Zügen.  

Im Video zeige ich euch wie diese traditionelle Zubereitung aussieht.


// Kaffee vs. Tee

Die immer gleiche Frage wenn die Kaffeezeit heran rückt, der Tisch schön gedeckt ist und Kuchen wartet: Möchtest du Kaffee oder Tee? Auch im Alltag ist es für Teetrinker nicht so einfach einen vernünftigen Tee zu bekommen. Während man selbst beim Bäcker im Supermarkt einen guten Kaffee bekommt, der mit High-End-Maschinen zubereitet wird, bietet man dem Tee-Trinker heißes Wasser und nen Beutel. Schade, wenn eine so alte Tradition so Stiefmütterlich in der Gesellschaft behandelt wird. Darum bleibt vielen der echte Teegenuss vergönnt, da die Zubereitung Achtsamkeit braucht, während Kaffee durch Knopfdruck geschieht. 
Naja, so einfach ist das manchmal doch nicht, denn es gibt auch echt gute Baristas, die Kaffee ebenso achtsam und mit Liebe zum Getränk behandeln.

In dem Buch "Diese wunderbare Bitterkeit" beschreibt der Autor Kaffee wie folgt: "Kaffee ist ein Symbol der hektischen Leistungsgesellschaft und symbolisiert eher die nächste Pause als wirklich produktiver zu machen. Tee hingegen bringt Leistung und macht Produktiver ohne einen Anspruch darauf zu erheben".  Worte die mir im Gedächtnis blieben mit nachvollziehbarem Kern. 

Kaffee schmeckt mir nicht so wirklich, wenn er wirklich gut gemacht ist, liebe ich ihn sogar! Meist schmeckt er mir nur mit cremiger, geschäumter (pflanzlicher) Milch. Doch pur ist er mir meist zu bitter und überdeckt damit alle feinen Nuancen die dieses Getränk haben könnte. Es ist einfach nur ein Geschmack, der nur mit Verbindung von Fett feiner wird und einzelne Röstnoten nach Kakao, Vanille und Karamell zum Vorschein bringen kann. 

Tee ist  irgendwie anders, es ist wie ein Blumenstrauß der im Mund aufgeht. Leichte Süße, blumige Aromen, grasige Frische, Umami. Es passiert viel. Doch muss man seinen Geschmack dafür auch sensibilisieren und Kaffee, mit dem starken Geschmack, überdeckt die Geschmacksrezeptoren und lässt für einige Tee sogar fast geschmacklos erscheinen. 

Man kann es vergleichen mit jemanden der Tütensuppe isst, mit all den Geschmacksverstärkern und hohem Salz gehallt, der auf einmal ein komplett selbstgemacht Suppe isst und wenig schmeckt und sie als lasch empfindet da die Geschmacksrezeptoren die Feinheiten garnicht mehr wahrnehmen können. 


Beide Getränke zu Vergleichen ist schwer, bis unmöglich. Tee braucht Achtsamkeit, Kaffee gibt den schnelle Kick am Morgen und Nachmittag. Koffein haben beide, gute Inhaltsstoffe auch, lecker sind sie je nach Zubereitung und Qualität des Produktes. Jeder hat seine Vorlieben und der Körper sagt einen was man braucht. Wer viel Kaffee trinkt, wird es mit Tee erst einmal schwer haben und Teetrinkern werden vom starken aufdringlichen Geschmack vom Kaffee überrumpelt werden. 


// Tee in der Fotografie

Tee kann sehr schön sein. Die sich entfaltenden Blätter schwimmen fast meditativ in der kleinen Kanne umher und allein die Zubereitung entspannt und macht glücklich. Tee ist sehr ästhetisch und bietet eine große Anzahl an Motiven - von wunderbaren getöpferten Einzelstücken bis hin zu schönen Blättern und Knospen der Pflanze. In der Fotografie sagt man immer: "Das was einem gefällt, fotografiert man am Liebsten. Ich liebe Tee-Fotos! Nicht nur eigene, sondern aus der gesamten Tee-Gemeinde. Ob Online in Social Media oder in Büchern - Tee ist einfach schön und beruhigt!

Dadurch, dass ich im letzten Jahr sehr viel Tee vor der Linse hatte, habe ich sehr viel über Produktfotografie gelernt. Vor allem das Setzen von Licht bei einem natürlichen Produkt stellte immer wieder eine Herausforderung dar. Wie forme ich natürliches Licht so, dass es nicht künstlich wirkt? Ich lernte mit Spiegeln zu arbeiten, mit Pappe die Licht blockiert und reflektiert. Die Fotografie von Produkten oder Lebensmitteln ist anders als die von Menschen, denn eine Teekanne ist 10cm groß, ein Mensch aber 1,80m. Das Studio muss quasi geschrumpft werden. 

Tageslichtfotografie

 

Der natürlichste Weg ein Produkt in Szene zu setzen ist Tageslicht. Entweder draußen im Schatten oder man nutzt das Licht eines Fensters. Fensterlichtfotografie ist bei Produkten mit einem natürlichen Ursprung die schönste Variante. Das Licht ist weich ohne harte Schatten und Kanten. Die Farben wirken natürlich und harmonisch. Fotografiert man dann mit einer offenen Blende um Unschärfe zu erzeugen, lenkt man automatisch den Fokus auf das Produkt. 

Mit Dauerlichtsoftboxen, kann man ein ähnliches Ergebnis erzielen und kann es auch später reproduzieren. Denn Tageslicht schwankt in der Farbtemperatur und Intensität. 

Studiofotografie

 

Die Fotografie eines Produktes im Studio bietet sich vor allem dann an, wenn es sehr clean und reduziert sein soll. Ob für Cut-Outs für den Onlineshop oder um einfach zu Zeigen: Das ist das Produkt ohne schnick schnack. Klare  Linien und harte Schatten stellen opisch das Produkt frei. Unschärfe ist eher unerwünscht und manchmal sogar hinderlich. Der Vorteil hier ist aber: Man ist nicht Abhängig vom Wetter und kann immer die gleiche Qualität liefern. 

Nachteil ist nur, dass es nicht sonderlich natürlich wirkt. Mit Hilfe von Spiegeln kann man aber das Licht so Reflektieren, dass es Sonnenlicht simuliert. 


//Abschluss

Tee ist ein tolles, traditionelles Produkt! Ob zum Entspannen, bewusste Genuss eines Lebensmittels oder für einen gesunden Lebensstil. Diese 6 reinen Sorten bieten hunderte von Untersorten die für jeden Geschmack etwas bieten. Von malzigen Noten, Honig, Zuckerschote, Algen oder Gurken ist alles dabei. Tee macht viel mit einem und das sollte keinem vergönnt bleiben. 

Wo bekommt man nun Tee her, wenn es nicht der Supermarkt ist? Fachhändler und Teeläden gibt es viel. Halberstadt, Magdeburg und andere große Städte bieten einige Möglichkeiten für hochwertigen losen Tee. Meine Tees beziehe ich hauptsächlich von Paper and Tea, den Tea Addicts und dem Teekontor Kiel. Hier stimmt das Preis-Leistung-Verhältnis, die Vielfalt, die tollen Gespräche, das Wissen und die Leidenschaft für Tee. 

 

Viel Spaß beim Tee trinken!

 

–Mirko



// Über den Autor

Mirko Stödter

Bei Foto Paetau verantwortlich für

Fotografie, Marketing, Social Media und Grafik

 

//Mail: mirko@foto-paetau.com

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Disclaimer: Tee ist ein sehr komplexes Thema und Irrtümer sind nicht Ausgeschlossen. Dieser Beitrag spiegelt die Meinung des Autoren wieder. Alle Fotos, Grafiken und Videos sind Eigentum von Foto Paetau.